Erzählungen - Raul Zelik
Frühjahr 2001 | Verlag Assoziation A | 15 Euro | ISBN 3922611893
Elf Mal Fremdsein, das ist das Motto dieser Erzählungen. "Sympathische Tortilla-Flat-Hasardeure mit krimineller Energie" (Tip, Berlin), die ins pittoreske Berlin-Spandau geschickt werden, um gnadenlos zu scheitern, Iserlohner Abiturkurden, die sich als Vorstadt-Gangster profilieren, und albanisch-türkisch-mazedonische Gemüsehändlerinnen, die an handfesten Katastrophen vorbei schrammen. Deutsche Vagabunden in Lateinamerika und Nordafrika, die sich als melancholische Waschlappen erweisen und in Liebesgeschichten ebenso versagen wie bei ihren revolutionären Bestrebungen.
Geschichten, die unter denen spielen, die nicht genau wissen, wo sie hingehören.
Für die in diesem Band enthaltene Kurzgeschichte "Iserlohn Beats" erhielt Zelik 1998 den Berliner Walter-Serner-Preis, mit "San Cristóbal del Táchira" war er im gleichen Jahr Stipendiat des Ingeborg-Bachmann-Literaturkurses in Klagenfurt.
Süddeutsche Zeitung:
"In der so genannten Popliteratur geben bislang Autoren den Ton an, deren Schriften genauso belanglos wirken wie die Etiketten ihrer Pullover, und die sich in ihren Texten dabei zuschauen, wie sie in der Wanne plätschern.Doch weil das so genannte Leben normalerweise außerhalb des Badezimmers stattfindet, bildet sich ein Großteil der Popliteratur bestenfalls selbst ab. Zelik wählt einen anderen Weg. Statt mit seinem Spiegelbild zu kokettieren, öffnet er lieber Türen. Wo ist Heimat? Raus hier - Literatur als Fluchtweg, um die eigene Identität in Frage zu stellen und Grenzen zu erweitern."
Junge Welt:
"Sollte es lateinamerikanische Varianten von »Asterix« respektive »Monty Python« geben, wird hier deutlich, daß der Spaßguerillero Zelik diese regelrecht verschlungen haben muß. Warum ist das Buch nicht dicker als 216 Seiten?"